Auch bei uns hier in den USA ist an Saunabesuch aufgrund aktueller Corona-Maßnahmen gerade nicht zu denken. Ich vermisse es sehr und bin erst kürzlich in einer Zeitschrift auf einen interessanten Artikel dazu gestoßen. Darin ging es um die Wirkung von Saunabesuchen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Und da ich ja in Sachen “Haut” unterwegs bin, möchte ich diesen Blogbeitrag der Frage widmen, was das Saunieren eigentlich mit unserer Haut macht, ob und wie wir sie unterstützen können, für sich das Beste dabei heraus zu holen – wenn wir wieder dürfen :)
Warum wir in die Sauna gehen
Heutzutage werden regelmäßige Saunabesuche beinahe als gesellschaftliches Ereignis empfunden. Man trifft sich und verbringt gemeinsam eine entspannte Zeit miteinander. Das ist gut für unser psychosoziales Wohlbefinden. Physiologisch gesehen stärkt der Saunabesuch unser Herz-Kreislauf- und unser Immunsystem und kann auch Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen mildern.
Schwitzen als natürliche Reinigungsfunktion
Tatsächlich aber diente die Sauna ursprünglich der gründlichen Reinigung des Körpers, da sich durch die Hitze unsere Poren weit öffnen und auch tiefer sitzende Verunreinigungen auf ganz natürliche Weise “herausgeschwitzt” werden können. Sicher kennen Sie den Begriff “porentiefe Reinigung” – der auf diesen Vorgang perfekt angewendet werden kann.
Durch die saunatypischen Schwitz- und Abkühlungsphasen wird die Durchblutung der Haut angeregt und damit effektiver mit Feuchtigkeit und Mineralstoffen versorgt. Regelmäßige Saunagänge trainieren die Haut sogar und können ihre Wasserspeicherkapazitäten erhöhen. Das wappnet sie besser gegen Austrocknung, die Haut erscheint frischer und jugendlicher.
Auch können durch die geweiteten Poren Talg und abgestorbene Hautzellen besser abtransportiert werden. Deshalb verschafft das Saunieren Menschen, die unter Akne leiden, im Einzelfall Linderung, denn bei Akne verstopfen die Poren, was häufig zu Entzündungen führt. Aber da die Ursachen von Akne-Erkrankungen vielfältig sind, ist es immer angeraten, ärztlichen Rat einzuholen, denn es gibt auch Formen von Akne, die sich durch Saunabesuche eher noch verschlechtern können.
Können wir die positive Wirkung der Sauna auf unsere Haut noch verstärken?
Saunieren unterstützt auf ganz natürliche Weise unsere Hautfunktionen und es bedarf eigentlich keiner zusätzlichen Reinigungs- und Pflegeprodukte. Aber prinzipiell gilt: Gut für Ihre Haut ist, was sich gut anfühlt. Möchten Sie ein Sauna-Peeling verwenden, weil Sie sich danach noch glücklicher in Ihrer Haut fühlen, dann tun Sie es! Spannt Ihre Haut, wenn sie sich nach dem Saunabesuch wieder auf die normale Umgebungstemperatur eingestellt hat (etwa nach dreißig Minuten), dann neigt sie sehr wahrscheinlich zu Trockenheit. In diesem Fall leistet eine so genannte Wasser in Öl-Emulsion gute Dienste, eine Creme also, die durch ihren hohen Anteil an Fetten und Ölen intensiver pflegt. Und was immer gilt, doch beim Sauna-Besuch umso mehr: viel trinken, damit der höhere Feuchtigkeitsverlust beim Saunieren von innen optimal ausgeglichen werden kann.
Keine Frage der Jahreszeit
Sauna ist keine Frage der Jahreszeit – sie tut der Haut, dem Körper und der Seele das ganze Jahr über gut. Hautpflegeprodukte wirken dagegen schon spezieller und sollten immer Ihrem Hauttyp und der Jahreszeit entsprechen. So benötigt die Haut zum Beispiel bei trockenem und kühlen Klima Formulierungen mit höherem Fett- und Öl-Anteil (Wasser-in-Öl-Emulsionen). Diese reichhaltigeren Emulsionen bilden einen Film auf der Haut, der sie vor Austrocknung bewahrt und sie gleichzeitig vor der strengen Witterung schützt. Im Sommer dagegen liebt die Haut Formulierungen mit höherem Wasser-Anteil (Öl-in-Wasser-Emulsionen), denn sie ist durstig und das Wasser dient außerdem der Kühlung.
Sie sollten sich also unbedingt mit den Inhaltsstoffen Ihrer Pflegeprodukte auseinandersetzen, um zur richtigen Zeit die richtige Auswahl für Ihre Haut treffen zu können. Grundlage all Ihrer Entscheidung ist jedoch immer Ihr Hauttyp. Wenn Sie sich selbst damit schwertun, ihn zu bestimmen, dann lohnt der Gang ins Kosmetik-Institut. Dort sind Sie fachlich in den besten Händen und eine kosmetische Behandlung tut nicht nur der Haut, sondern auch dem persönlichen Wohlbefinden gut.
Und wenn Sie kein Sauna-Fan sind?
Die Antwort auf diese Frage ist gleichzeitig auch mein Tipp für alle, die in Corona-Zeiten auf den Saunagang verzichten müssen: Alle positiven Sauna-Effekte auf die Haut lassen sich auch kosmetisch erzielen. Peelen, beispielsweise, sorgt ebenfalls für eine bessere Durchblutung der Haut, entfernt abgestorbene Hautschüppchen und regt die Zellerneuerung an. Das sanfteste Peeling ist ein enzymatisches Peeling, da es weder Schleifkörper noch Säuren enthält, sondern mit Wirkstoffen aus Pflanzensäften “arbeitet” – den sogenannten Proteasen. Das sind Enzyme, die Eiweiß spalten können. Diese lockern abgestorbene Zellen in der Hornschicht der Haut, die dann leicht an der Oberfläche abgetragen werden können.
Und auch, was das Feuchthaltevermögen der Haut betrifft, gibt es hochwirksame kosmetische Unterstützung – zum einen durch Inhaltsstoffe, die als Feuchthaltefaktoren wirken und zum anderen durch Inhaltsstoffe, die die Verdunstungsbarriere der Haut verbessern.
Geeignete Feuchthaltefaktoren sind beispielsweise Sterole, Lipide, Aminosäuren, Proteinhydrolysate, Salze von Fruchtsäuren, Fruchtzucker, Glycerin und natürliche, in der Haut vorkommende Feuchthaltefaktoren, wie Milchsäure oder Harnstoff. Im Sommer sehr gut – im Winter weniger gut geeignet sind hochmolekulare Feuchthaltefaktoren wie native Proteine, Hyaluronsäure oder andere Polysaccharide, da diese Wirkstoffe einen Gelfilm auf der Haut bilden, durch den die Haut ausgekühlt wird.
Die Verdunstungsbarriere lässt sich am besten durch Kombination von Ölkomponenten verbessern, bei der die Zusammensetzung des natürlichen Hauttalgs (Sebum) nachgeahmt wird. Zu diesem Zweck können Lanolin, eine Reihe von natürlichen Wachsen, Ölen und Buttertypen sowie Wachsestern, Triglyceriden oder Neutralölen natürlichen Ursprungs verwendet werden.
Ihre Verena Eckstein