Nicotinamid, Nicotinsäure, Antipellagra Vitamin – sie alle bezeichnen ein und denselben Wirkstoff, der in der Kosmetik vor allem als Niacinamid bekannt ist und eine Variante des Vitamins B3 darstellt. Eine gewisse Berühmtheit erlangte es bereits 1937, als der US-amerikanische Biochemiker Conrad Arnold Elvehjem herausfand, dass ein Mangel an Niacinamid im Körper zur Krankheit Pellagra führen kann, zu deren Symptomen unter anderem Dermatitis und Demenz gehören.
Lange Jahre der Forschung folgten, in denen nach und nach offengelegt wurde, in welcher Weise Niacinamid zu lebenswichtigen Prozessen im Körper beiträgt, etwa zur Zellatmung, zur Reparatur von Zellschäden oder zur Regulierung der Stressresistenz.
Unser Körper selbst bildet Niacinamid in mehreren Stufen aus Tryptophan, einer essentiellen Aminosäure, die in vielen unserer Lebensmittel enthalten ist. Besonders reich an Tryptophan sind tierische Produkte wie Fisch, Fleisch und Innereien, aber auch in pflanzlicher Nahrung wie Mais, Weizen, Nüssen und Früchten ist die Aminosäure enthalten.
Und wie, fragen Sie sich jetzt vielleicht, kommt Niacinamid in Cremes und Seren und damit auf unsere Haut? Was macht es überhaupt mit unserer Haut?
Niacinamid in der Kosmetik
Beginnen wir mit der letzten Frage: Zur Wirkung des Vitamins auf unsere Haut gibt es mittlerweile unzählige Studien. Das ist auch der Grund, warum sich Niacinamid in den vergangenen Jahren zu einem „Lieblingswirkstoff“ in der Kosmetik entwickelt hat. Denn folgt man den Studien, ist es ein wahres Multitalent, das die Haut in vielerlei Hinsicht unterstützen und beschützen kann, wenn es regelmäßig angewendet wird. Lassen Sie mich einige Beispiele geben, die wissenschaftlich gut belegt sind:
- Hautpflege mit Niacinamid kann Pigmentverschiebungen aufhellen, zu einer gleichmäßigen Hauttönung beitragen und damit der Haut gewissermaßen ein natürliches Strahlen verleihen.
- Das Vitamin wirkt porenverkleinernd und hautverfeinernd und lässt so die Haut ebenmäßiger erscheinen.
- Auch die Kollagen- und Elastinbildung in der Haut wird von Niacinamid unterstützt, was Fältchen glättet und die Haut straffer erscheinen lässt.
- Das Vitamin hilft, die Hautbarriere zu stärken. Eine stabile Hautbarriere sorgt für einen geringen Feuchtigkeitsverlust und wirkt auf diese Weise Trockenheit und Fältchen entgegen. Außerdem kann uns eine gut funktionierende Hautbarriere besser gegen schädliche Umwelteinflüsse schützen.
- Niacinamid unterstützt die Regulierung der Talgproduktion, was bei fettender Haut einen mattierenden Effekt haben kann.
- Niacinamid ist hautberuhigend. Dadurch ist das Vitamin auch gut für unreine Haut geeignet und wirkt Rötungen entgegen.
- Zudem besitzt Niacinamid antioxidative Wirkung. D.h. es kann freie Radikale in der Haut neutralisieren und hilft auf diese Weise, Zellschäden zu vermeiden. Lesen Sie dazu auch gerne meinen Blogbeitrag „Warum Antioxidantien super sind“, wenn Sie mehr über die Wirkung dieser kleinen Radikalfänger erfahren möchten.
Niacinamid und seine Herstellung
Was den Wirkstoff außerdem für die Kosmetik interessant macht, ist seine Herstellung. Niacinamid, so, wie wir es in der Kosmetik verwenden, wird im Labor naturidentisch nachgebildet. Dieser Herstellungsprozess schont unsere natürlichen Ressourcen, denn kein Naturprodukt muss dafür angebaut und geerntet werden. Gleichzeitig bringt die synthetische Herstellung eine hohe Zuverlässigkeit mit sich, insbesondere, wenn es um Qualität und Reinheit des Rohstoffs geht. Als weißes, kristallines Pulver findet Niacinamid dann in unterschiedlicher Konzentration in den Formulierungen von Pflegeprodukten Verwendung.
Wir verwenden Niacinamid in unserem
Active Concentrate Brightening Complex, dessen Wirkung wir vor allem auf einen gleichmäßigen und strahlenden Teint ausgerichtet haben. Deshalb dieser Tipp zum Schluss: die Wirkung von hautaufhellenden Inhaltsstoffen wie Niacinamid hängt vor allem von einer regelmäßigen Anwendung ab. Das beste Resultat erhalten Sie nach etwa 8 bis 12 Wochen.
Ihre Verena Eckstein