Viele Menschen machen im Laufe ihres Lebens die unangenehme Bekanntschaft mit Hautunreinheiten. Wenn wir darüber sprechen, ist meist die Rede von „Pickeln“. Aber dermatologisch gesehen, werden Hautunreinheiten sehr viel differenzierter betrachtet – und bezeichnet. Deshalb möchte ich Ihnen in diesem Blogbeitrag einen kleinen Überblick über die verschiedenen Arten von Hautunreinheiten geben und darüber, auf welche Weise Hautpflege das Hautbild bei unreiner Haut verbessern kann.
Doch zunächst: wie entstehen Hautunreinheiten?
Auslöser für Hautunreinheiten sind vielfältig. Am bekanntesten sind hormonelle Schwankungen, vor allem in der Pubertät. Aber, was oftmals unterschätzt wird: auch eine genetische Vorbelastung und die Art, wie wir leben, eine ungesunde Ernährung, Stress, Nikotin und Alkohol, Medikamente und sogar falsche Pflegeprodukte können die Ursache für unreine Haut sein.
Die Auslöser für Hautunreinheiten sind das eine. Aber was passiert in der Haut? Kommt es zu fettender und unreiner Haut, sind die Talgdrüsen übermäßig produktiv (Seborrhö). Nicht selten gesellen sich dazu zeitweise oder auch dauerhaft Verhornungsstörungen (Hyperkeratose). Die Folge: Poren verstopfen und es entstehen Hautunreinheiten.
Die verschiedenen Arten von Hautunreinheiten
Komedo (Mitesser). Den Komedo gibt es in zwei Ausprägungen: geschlossen und offen. Die geschlossene Form, der so genannte „Whitehead“, sieht aus wie eine kleine, helle bis weiße Erhebung auf der Haut. Hier hat sich in der Pore ein Pfropfen aus Talg (auch Sebum genannt), abgestorbenen Hautzellen, Schmutz und Schweiß gebildet. Der Talgkanal ist nach oben verschlossen.
Die offene Form des Komedo ist dadurch gekennzeichnet, dass sich der Pfropfen durch den Talgkanal an die Oberfläche der Haut gedrückt hat. Durch den Kontakt mit Sauerstoff oxidiert das im Talg enthaltene Melanin und färbt sich dunkel. Deshalb wird diese Form des Komedo auch als „Blackhead“ bezeichnet.
Papel. Eine Papel ist im Prinzip ein geschlossener Komedo, der sich durch Bakterien entzündet hat. Auch die Papel sieht aus wie eine kleine erhabene Beule. Allerdings ist sie durch die Entzündung rot gefärbt.
Pustel. Wenn wir von „Pickeln“ sprechen, haben wir meist das Bild einer Pustel vor Augen. Im Unterschied zur Papel, haben die Bakterien hier dazu geführt, dass sich die Pore nicht nur entzündet hat und dadurch gerötet ist. Auch Eiter ist im Talgkanal entstanden.
Akne. Treten die oben beschriebenen Hautunreinheiten vereinzelt auf, sind sie zwar unangenehm, aber noch kein krankhafter Zustand. Anders ist es, wenn Hautunreinheiten deutlich vermehrt und dauerhaft auftreten, sich unter der Hautoberfläche verbinden und auch tiefere Hautschichten betroffen sind. Dann kann es sich um eine chronische Entzündung der Talgdrüsen handeln und man spricht von Akne. Akne ist eine Erkrankung der Haut und zu ihren Ausformungen gehören zum Beispiel auch die zystische Akne und der Akneknoten. Beide entstehen im Gegensatz zu Pusteln, Papeln und Co. im tieferen Hautgewebe und können sehr schmerzhaft sein. Wenn sie nicht behandelt werden, kann das zu einer dauerhaften Vernarbung der Haut führen. Deshalb ist medizinischer Rat spätestens jetzt unerlässlich! In den allermeisten Fällen lassen sich Akne-Symptome durch ärztliche Hilfe gut beherrschen.
Milie (Grießkorn). Milien sind harmlose winzige weiße Zysten, die sich an den Ausgängen der Talgdrüsen bilden. Sie bestehen aus Hornmaterial. Wenn sie an die Hautoberfläche treten, fühlen sich meist hart an. Milien sind keine Hauterkrankung. Sie sind ein rein ästhetisches Problem, verschwinden meist von selbst wieder, können aber auch kosmetisch entfernt werden.